Römische 'Brodworschd'

Ernährung zur Römerzeit


Dieser Bereich des archäologischen Parks ist der Thematik römische Kulinarik gewidmet. Einerseits ist ein langrechteckiger steingesetzter Schacht parallel zur Außenwand des Schutzbaus erkennbar, andererseits stehen mitten auf dem Weg zwei Kuppelöfen.

Vergleichbare langrechteckige Schächte aus römischen vici von Ladenburg und Bad Wimpfen werden als Grillgruben bezeichnet. In Eisenberg wurden zwei Grillgruben in „Haus 22“ aufgedeckt und östlich des Schutzbaus originalgetreu rekonstruiert. Möglicherweise wurde auf diesem Grill das römische Äquivalent zu den heutigen nordpfälzer Spezialitäten Brodworschd und Schdeeg zubereitet. Die römische Rezeptsammlung de re coquinaria überliefert beispielsweise mit Lucaniae eine stark gewürzte Räucherwurst.

Die beiden hier rekonstruierten Kuppelöfen werden im Rahmen von Reenactment-Veranstaltungen zum Backen von Römerbrot genutzt, das natürlich mit dem „Eisenberger Brotstempel“ verziert wird. Aus Eisenberg gibt es keine vergleichbaren Befunde. Allerdings sind ähnliche Öfen aus römischen Siedlungen, wie beispielsweise der colonia Augusta Raurica, dem heutigen Augst in der Schweiz bekannt.